Aeon Sable – Interview at Bolkow Castle

Guten Tag. Im Rahmen der Castle Party in Polen hatten wir die Ehre, der Band „Aeon Sable“ einige Fragen zum bevorstehenden Konzert sowie zum letzten Album „Aether“ zu stellen.

Wir sind hier im Schloss in Bolkow. Ist dies das erste Mal, dass Aeon Sable in Polen spielt?
Nino: Ja ist es.

Was können wir von der Live-Show erwarten?
Nino: Wir spielen eine Art Best of show. Die Songauswahl haben wir so zusammengestellt, dass man uns umfassend kennenlernen kann. Es ist also eher eine Begrüßungsshow. Wir möchten die Vielfalt der Band präsentieren. Dazu haben wir Songs aus fast jedem Album ausgesucht.

Viele Bands spielen auf diesem Festival. Besteht die Möglichkeit, auch mal andere Bands zu sehen? Gibt es Bands, die ihr unbedingt sehen wollt?
Nino: Ja, wir wollen die Solar Lodge Bands sehen. Und eine Band namens Deathstars möchte ich mir heute anschauen.
Din: Ich möchte alle Bands sehen.
Nino: Er ist ein Festival Junkie 😉

“Aether”, euer letztes Album, wurde im November veröffentlicht. Wie die Zeit vergeht. Könnt ihr ein bisschen über den Titel sprechen: Was bedeutet er, woher habt ihr ihn?
Nino: Äther ist die Essenz dessen, was wir tun und wie wir Musik produzieren. Es fühlt sich an, wie die kompakteste Aeon Sable-Arbeit, die wir bisher gemacht haben. 10 Jahre Erfahrung flossen in dieses Album. Wir haben versucht ein Album nicht für die Massen, sondern für uns selbst zu machen.

Hat euer letztes Album „Aether“ eure Erwartungen erfüllt, wenn es um Verkäufe oder Rezensionen geht?
Nino: Ich habe gerade keine konkrete Umsatzzahlen im Kopf. Uns wurde jedoch mitgeteilt, dass die Zahlen gut sind. Da wir eher Musiker als Geschäftsleute sind, konzentrieren wir uns lieber auf das Produkt als auf den Verkauf. Die Resonanz in den Medien hätte gerne etwas mehr sein können. Die Fans gaben uns aber großartiges Feedback, viel mehr als erwartet. Wir haben eine wundervolle Fangemeinde da draußen. Danke für Ihre Unterstützung!

Wo können wir Aeon Sable diesen Sommer live erleben? Spielt ihr noch andere Festivals?
Nino: Ja. Wir waren gerade auf dem Painful Darkness Festival und im September sind wir auf der Solar Lodge Convention in Oberhausen. Ende August treten wir dann noch in Regensburg auf.

Portugal ist mit Sicherheit dein Lieblingsland, Nino. Es gibt sogar einige portugiesische Tracks auf dem Album. Was ist der Grund dafür? Habt ihr jemals beim Entremuralhas Festival gespielt?
Nino: Entremuralhas wäre ein großartiger Ort zum Spielen. Aber leider gab es bisher noch keine Chance dort zu aufzutreten. Wir lieben Portugal und wir haben eine sehr starke Verbindung dazu. Ich bin in Portugal aufgewachsen. Deshalb haben wir einige Lieder auf Portugiesisch. Jede Sprache hat ihren eigenen Fluss und Charme und Tracks wie „A Serpente e o Andarilho“ oder „O Senhor Do Medo“ funktionieren nicht so wie im Englischen oder Deutschen.

Bei der Produktion neuer Songs sind Din-Tah und Nino die sogenannten „Ingenieure“. Gilt das auch für eure Live Umsetzung? Könnt ihr mir etwas darüber erzählen?
Nino: Din kümmert sich um die Live Umsetzung. Er legt eine Liste vor und dann überlegen wir gemeinsam, welche Songs wir ins Set aufnehmen werden. Meistens haben wir dieselbe Vision und dieselbe Idee. Wir kreieren unsere Songs im Studio und schauen danach, wie wir sie auf Live-Situationen übertragen können. Welche Songs passen am besten zusammen, welche Songs geben den besten Überblick oder präsentieren ein Album sehr gut. Danach richtet sich die Auswahl. Und manchmal passiert es einfach von selbst. Wir haben da keinen Plot. Die Energie auf der Bühne kommt einfach aus dem Nichts. Manchmal erstellen wir auch spezielle Shows, wie für die Solar Lodge Convention im September. Es wird eine großartige Show mit viel Power und einigen härteren Songs. Dies wird nichts für Anfänger sein.

Die neueren Alben haben weiße Cover. Kannst du die Wahl erklären?
Din: Nino macht das Design aller Alben.
Nino: Ich dachte, das dunkelste Schwarz ist weiß. Es gab einen luziferischen Gedanken dahinter, denn für mich persönlich kann das hellste Licht auch Dunkelheit durchlassen.

Aeon Sable ist seit fast 10 Jahren Teil der Musikszene. Das ist schon eine ganze Weile. Wie blickt ihr auf diese 10 Jahre zurück? Ist Aeon Sable eine komplett selbst produzierte Band?
Nino: Kaum zu glauben, dass es schon 10 Jahre sind. Aber ja, du hast recht. Wir hatten von Anfang an eine Vision, an die wir immer noch glauben. Und wir werden es auch noch in den nächsten 10 Jahren tun. Was die musikalische und visuelle Produktion angeht, so sind wir der Meinung, dass Kunst so weit wie möglich vom Künstler selbst produziert werden sollte. Auf der Geschäftsseite braucht man ein Netzwerk, um alles in Bewegung zu halten. Es ist eine komplexe Welt.

Jedes Album von Aeon Sable enthält 7 Songs und einem “hidden” Track als Bonus. Kannst du etwas über den Entstehungsprozess eines Albums erzählen?
Nino: Am Anfang steht eine vage Vorstellung davon, was wir erzielen möchten. Wir entwickeln eine Art Vision. Und wenn wir dann anfangen daran zu arbeiten, entsteht ein Momentum, welches aus der geplanen Vision und unbewussten impulsiven Hinzufügens besteht. Dieses Momentum nimmt zu, bis das Album fertig ist. Danach braucht es einige Zeit, um Neues zu absorbieren, damit man wieder von vorne beginnen kann.

Die neueste Veröffentlichung “Aether” ist vielleicht euer bestes Album bisher. Klassiker wie „Follow the Light“ oder „Burn for Salvation“ waren erwartbar. Aber ich habe keine Songs wie „Dark Matter“ erwartet. Das sind Songs, die ihr live bringen müßt, denke ich?
Nino: Live spielen ist eine Wissenschaft für sich. Um im Hochsommer bei Tageslicht live im Freien zu spielen, sind andere Songs erforderlich, als wen man in einem Club auftritt. Zudem variiert die Lichtshow natürlich unter den verschiedenen Begebenheiten. Wir möchten einen breiten Überblick über unsere Musik von 2010 bis heute geben.

Wie siehst du heutzutage die Gothic-Szene? Und was ist mit den Goth Festivals? Was hast du in letzter Zeit gehört?
Nino: Wir hören eine breite Palette von Musikstilen, von Gothic Rock und Metal bis hin zu Ambient- und Alternative. Es geht um die Stimmung, die eine Band mit dem richtigen Maß an Coolness, Grobheit und Feinheit liefert. Leider wird es für die kleineren Festivals und Klubs immer schwerer sich zu behaupten. Das beschränkt sich aber nicht nur auf die Gothic-Szene. Deshalb sind wir für jede Veranstaltung im Zeichen der dunklen Musik dankbar. Und es gibt einige sehr schöne Festivals.

Die sozialen Medien und Aeon Sable. Sind soziale Medien für die Band wichtig?
Nino: Ja, es ist wichtig, denn ohne die sozialen Medien wären wir nicht hier in Polen. Es geht nicht nur darum, großartige Tracks zu machen. Du kannst die besten Tracks in deinem Studio machen, aber du brauchst etwas, um es zu verbreiten. Social Media ist wichtig. Aber wir sind keine Social Media-Experten. Wir sind Musiker, wir sind keine Geschäftsleute.

Für die Leute, die Aeon Sable noch nie live gesehen haben: Wie würdest du eure Shows beschreiben?
Nino: Das ist schwer zu erklären. Wir stehen ja auf der Bühne. Und von der Bühne hat man naturgemäß einen anderen Blick, als wenn man vor der Bühne steht. Aber wenn die Besucher ihre Augen schließen und sie ihre Herzen und Ohren öffnen, dann werden sie mit Sicherheit den Dämon in sich finden, zu dem wir unsere Besucher mitnehmen wollen.

Arbeitet ihr an neuen Songs?
Nino: Wir arbeiten derzeit nicht an neuen Songs.

Vielen Dank für das Interview und wir sehen uns wieder auf der Convention II in Oberhausen. Kannst du etwas über die Show „Hand of Glory“ in Oberhausen erzählen oder möchtet ihr das noch geheim halten?
Nino: Teil der „Handy of Glory“ Show ist, dass wir uns auf Songs konzentrieren, die wir selten oder noch nie live gespielt haben. Oberhausen liegt übrigens ganz in der Nähe der Stadt, in der wir leben, wir werden sozusagen zu Hause spielen.

Nino: Bis zum nächsten Mal …

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