LA SCALTRA – Aussichten

Dae und Aeleth geben ein Update und reflektieren die letzten Monate. Die Bandformation hat ein neues Mitglied und das neue Album nimmt weiter Formen an. Sandy aka Saeda Moreau verließ die Band aufgrund neuer Projekte und ihren Platz am Bass übernahm Mike York (früher Sweet Ermengarde, Garden Of Delight u.a.). Bei Kerzenlicht und Kaffee stellen Dae Widow und Aeleth Kaven in einem gemeinsamen Interview ihre Pläne und Wünsche vor.

Wir haben ja mit der Pandemie turbulente Zeiten, auch gibt es für viele Kulturschaffende viele Hürden. Wie gehst du persönlich damit um?

DAE: Wie ich damit umgehe, hmmm…. Ich bin froh, dass ich einen Job habe, der nicht so stark betroffen war von Schließungen, Kurzarbeit und Ähnlichem.

AELETH: Mein Job war ebenfalls relativ safe und ich lebe nicht von unserer Musik. Also ist alles so wie sonst auch. Für diejenigen die mit ihrem Schaffen ihr Geld verdienen, tut es mir natürlich sehr leid, ich kann mir nur vage vorstellen wie hart die Zeiten sein müssen.

Der Stil von La Scaltra verändert sich, das habt ihr mit dem neuen Song „Vassago“ bereits gezeigt. Immer noch düster, aber auch rockiger, eingängiger, von Electronic Wave keine Spur, eher ein Werk mit diversen hints aus Post-Rock oder Shoegaze. Wie kam es zu der Veränderung? Was hat euch inspiriert?

AELETH: Ich denke, wir sind seitdem wir Musik hören, immer wieder mit verschiedenen Stilen in Berührung gekommen. Da ist viel düsterer Kram dabei, auch viel Metal, egal ob Black, Doom oder Death. Diese Parts, die eben in uns allen lauern, werden ihren Platz bei La Scaltra finden. Die Zukunft dieser Band ist einfach düster, und gloomy! Ganz egal wie man das Genre nennt, Hauptsache es passt zu unserer Musik. Wir wollen uns da keine Schranken bauen.

Das nächste Album heißt „Mater“. Was kannst du dazu sagen?

AELETH: Mater (dt. Mutter) ist unser viertes Album. Wie auch schon beim Song Vassago werden hier musikalische Änderungen zu spüren sein. Thematisch greifen wir das Thema „Mutter Erde“ und deren Zerstörung auf. Diverse Dämonen begleiten uns. Neben Vassago machen wir mit Azazel eine kurze Reise in die Wüste. Die Gastsänger: Konstantin von WISBORG und Ashen von ASCHFAHL, der auch damals schon „Gloria“ und „Black Wedding“ sang, runden die stimmlichen Parts in wunderbarer Weise ab.
Auch haben wir in ein paar Songs kleine instrumentale Signature-Parts eingebaut, mal schauen wer erkennt, welcher Band wir damit huldigen. Alles in allem wird es ein rockigeres düster-atmosphärisches Album.

In Bezug auf La Scaltra kommt immer wieder der Titel „Witch“ vor. Was verbindet euch mit dem Hexentum, wie lebt ihr damit? Habt ihr ähnliche Verbindungen wie z. B. die Wicca?

DAE: Es kommt in erster Linie darauf an, was man sich unter Hexe vorstellt. Es ist bei mir persönlich eher eine Verbundenheit zur Natur, zu alten Mythen und Sagen, sowie auch das Interesse an Heilkräutern.

AELETH: Abgesehen von meinem Besen (ja, ich habe tatsächlich einen) und meiner Liebe zu Knochen, Schädeln, Geschichten und Sagen beschäftige ich mich therapeutisch mit alternativer Medizin und innerer Heilung. Ich liebe die Natur und möchte als ihr Kind niemals den Bezug zur Erde verlieren. Dae und ich könnten in einem früheren oder anderen Leben sicherlich als Heilerinnen oder Hexen im Wald gelebt haben.

Wo auf der Welt möchtest du mit La Scaltra gerne auftreten?

DAE: Ganz klar Asien. Vor allem Hong Kong. China und Japan, das sind die zwei Länder, wo ich gerne auftreten würde mit La Scaltra. Aber auch Peru, Chile, Mexiko und Brasilien haben ihren Reiz. Da hat man direkt die Möglichkeit die Kultur kennenzulernen und auch ein wenig Sightseeing zu machen.

AELETH: In Mittelerde, obviously! Und was Dae sagt, plus Argentinien.
Wenn Asien, dann würde ich aber auch noch gerne Südkorea mitnehmen. Und ansonsten hätte ich Bock auf Skandinavien. Schweden, Norwegen und Finnland wären schon was Feines. Frankreich, Spanien und Italien würde ich auch gerne wiedersehen. England, Schottland und Irland ebenfalls.
Und dann hoffen, dass wir dort genügend Zeit für Sightseeing haben. Oftmals ist man als Band nur auf dem Sprung, was sehr schade ist, wenn man so weit reist.

Was ist für dich persönlich das Wichtigste auf der Bühne?

DAE: Strom zu haben 😉 Nein jetzt mal ernsthaft: ganz klar Bodennebel, viel Nebel. Nee jetzt ernsthaft: Spaß zu haben und authentisch zu sein, die Menschen zu berühren mit der Musik.

AELETH: Technisch bin ich immer super froh und dankbar, wenn alles eingestellt ist und funktioniert. Das ist die Basis. Alles Weitere kommt von und mit den Menschen, die dabei sind. Atmosphäre und Love. Und vielleicht Nebel.

Erinnerst du dich an deinen ersten Auftritt und wie war das für dich?

DAE: Ja das war in Witten auf dem Dark Skies over Witten und ich war mega nervös. Mir gingen nur noch Sachen durch den Kopf wie etwa: Was, wenn du den Text vergisst? Oder den Einsatz verpasst? Wenn du die Stimme verlierst oder keinen Ton mehr triffst? Wenn du stolperst usw. Ich habe es überlebt!

AELETH: Das war irgendwann in den 90ern mit meiner ersten Band. Ich habe mich 45 Minuten lang aus lauter Angst nicht bewegt und hielt das Mikro fest umklammert. Wenigstens haben die Jungs an Gitarre und Bass gerockt, aber das Gesamtbild hätte ich zu gerne gesehen, als weiblicher Zinnsoldat inmitten rockender Jungs.

Auf welchen La Scaltra Song bist du am meisten stolz?

DAE: Ich mag alle Songs.

AELETH: Dito. Sind schließlich unsere Kinder. Jeder ist für sich so unperfekt, schnörkelig und liebenswert wie möglich.

Was war deine schlimmste Erfahrung auf der Bühne?

DAE: Da fällt mir ehrlich gesagt überhaupt nichts ein oder ich habe es gekonnt verdrängt. Ich glaube, solange man akzeptiert und versteht das nichts perfekt ist, macht man auch kein schlimme Erfahrungen auf der Bühne.

AELETH: Live is live… da passiert manchmal was. Aber nichts davon war bislang so schlimm, dass ich mich daran erinnern könnte. Also Nada.

Pflegst du backstage irgendwelche besonderen Rituale? Wie bereitest du dich hinter der Bühne auf den Auftritt vor?

DAE: In der Regel trinken wir vorher ein Bierchen, aber das war es eigentlich auch schon. Bäm – jetzt habe ich eure Seifenblase platzen lassen (lacht). Ich persönlich mag es vor dem Auftritt gerne ruhig. Wenn es zu hektisch und chaotisch ist, dann werde ich wahnsinnig.

AELETH: Was Dae sagt. Ruhe. Bierchen. Dazu hören wir manchmal Billy Idol Songs.

Könntest du einen toten Musiker zurückbringen, welcher wäre das?

DAE: Es gibt viele, viele begnadete Musiker, die nicht mehr unter uns weilen und es wäre nicht gerecht den anderen gegenüber, wenn nur einer zurück kämen dürfte.

AELETH: Ich muss da jetzt sehr egoistisch sein: Peter Steele von Type O Negative.

Wenn du drei Wünsche frei hättest, welche wären das?

DAE: Früher hätte ich wahrscheinlich so was wie Weltfrieden, Gesundheit und nochmal drei Wünsche geantwortet. Aber das Einzige was ich mir wirklich wünsche ist, dass die Menschen endlich wieder anfangen sich zu respektieren, freundlicher zueinander sind und aufhören in Schubladen zu denken. Es ist nicht alles nur Schwarz oder Weiß. Im Prinzip wollen wir doch alle das Gleiche: In Ruhe leben. Ich glaube kaum, dass der Mensch morgens wach wird und sich sagt „Na dann hoffe ich mal, dass der Tag heute mit Streit, Aggressivität und unnötigen Diskussionen gefüllt ist.“

AELETH: Respekt ALLEN Lebewesen gegenüber, Frieden in der Welt und drei weitere Wünsche.

Was geht bei La Scaltra live 2022?

AELETH: Wenn alles klappt, dann sind wir im Juli auf der Solar Lodge Convention III in Bochum und im August in Torgau Nähe Leipzig beim Stella Nomine Festival zu sehen.

Ein paar Worte von euch an die La Scaltra Fans:

DAE: Danke für eure Treue und Unterstützung. Danke, dass ihr unsere Musik hört und diese eure Seelen berühren lasst. Bleibt negativ und lasst euch nicht unterkriegen. Ich freue mich schon darauf, euch alle bald wiedersehen zu können my pretty creatures.

AELETH: Schön, dass ihr da seid und hoffentlich noch sehr, sehr lange bei uns bleibt. Danke für eure Unterstützung. Ihr seid ein Teil von uns. Stay negative and gloomy. Bis hoffentlich bald!

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