LUXIFER, der Lichtbringer der Lodge.

Merciful Nuns sind eine Gesamterscheinung auf der Bühne! Die Band tritt seit vielen Jahren mit einem äußerst stimmigen Konzept aus Visuals, Ton und Licht live in Erscheinung. Ein bedeutender Teil der Crew ist Luxifer! Er kennt jeden Merciful Nuns Song und erarbeitet für jede Show zusammen mit der Band ein stimmiges Lichtkonzept. Wir laden Luxifer ein, im Dark Chamber ein wenig „Licht“ in das Dunkel seiner Person zu bringen.

Seit wann erleuchtest du eigentlich schon Artaud Seth Projekte? Luxifer: Mein erster Gig war im Mai 2006 in der Matrix in Bochum. Damals noch für GOD. Von da an war ich lichttechnisch in jedem Projekt von Artaud involviert.

Was bedeutet es für dich, Lichtkonzepte zu Songs zu entwickeln? Mehr als reine technische Überlegungen? Luxifer: In erster Linie versuche ich, die Stimmungen und Gefühle, die Energie, die Atmosphäre die die Songs vermitteln, mit Licht einzufangen. Im zweiten Schritt überlege ich mir dann, welche Elemente des Songs durch das Licht wie betont werden können. Manchmal ist das relativ einfach, wie bei BODY OF LIGHT. Wenn Artaud „It´s just a body of light“ singt, muss auf dem “Light” die Bühne brennen. Der letzte Schritt ist dann vor den Gigs zu schauen, welche Lampen in der jeweiligen Bühne verbaut sind und vor Ort zu schauen, inwiefern die Lichtideen umsetzbar sind. Artauds Visuals spielen dabei auch eine Rolle. Das Licht sollte diese nicht überlagern.

Nach Erhalt einer neuen Merciful Nuns Scheibe und dem ersten Hören: entstehen unmittelbar danach bei dir Lichtideen oder wartest du, bis die Band die aktuelle Setlist an die Crew verteilt? Luxifer: Wenn die Scheibe gut ist, was bei Artaud sehr oft der Fall ist, taucht man automatisch in die Musik ein. KVLTAN, THELEMA und EXOSPHERE möchte ich hier anführen. Die Scheiben haben mich sofort gepackt. Dabei entstehen automatisch erste Ideen, wie oben schon beschrieben. Richtig Gedanken mache ich mir aber erst, wenn ich weiß, welche Songs live gespielt werden.

Inspirationskanäle hat jede/r: woher kommen deine konkreten Vorstellungen, welche Lichter mit welchen Abfolgen erscheinen sollen? Gibt’s Liveauftritte, vielleicht fernab von Goth-Rock, die dich inspirieren? Luxifer: Form follows function. Mit Moving Heads und Strobes kann man andere Effekte erzielen als mit Blindern. Bands, die mich lichttechnisch immer wieder inspirieren sind NIN, U2, Prodigy, Bauhaus und Front242. Früher, so in der Ära 1990 bis 1993 auch meine geliebten „The Sisters of Mercy“. Da stand ich das erste Mal vor einer Bühne und dachte mir „wie geil ist das Licht“.

Du bist Perfektionist und investierst leidenschaftlich Zeit in die technische Umsetzung. Für Kenner*innen der Illuminierung: welche Technik/Lichtpulte nutzt du und was sind und waren die größten Herausforderungen? Luxifer: Die größten Herausforderungen bringt die Entwicklung der Technik selbst. Die Pulte können immer mehr, die Lampen auch. Immer mehr Funktionen, immer mehr Möglichkeiten. Der Umstieg von Scan- und Lightcommander auf Licon und GrandMA war so eine Herausforderung. Derzeit nutze ich noch immer eine Licon für kleinere Shows, bei den größeren die Pulte, die vorhanden sind. Ich werde aber in Zukunft auf eine GrandMA2 umsteigen. Dadurch dass die 3. Generation der GrandMA mittlerweile auf dem Markt ist, sinken für die Vorgänger die Preise.

Licht & Emotionen! Für die Bandmitglieder selbst erzeugen Licht und Nebel eine Stimmung, die unabdingbar für die Show ist. Spiegeln sich auch Emotionen von dir im Lichtkonzept wider? Luxifer: Ich kann kein Licht machen, wenn mich die Musik nicht berührt oder kickt. Dann habe ich einfach keine Ideen. Wenn mich eine MN-Show packt, ist es wie ein Rausch, in dem man sich plötzlich befindet. Erkennt man bei mir daran, dass ich am Pult mittanze und mitsinge.

Wir leben im 21. Jahrhundert, visuell möchte das Livepublikum mitgenommen werden: Licht und Visuals in Einklang zu bringen ist eine Symbiose, die dir stets gelingt. War es ein Prozess, zu den nun schon länger existierenden Bildschirmen und der Leinwand, die Lichter stimmig dazuzugeben? Luxifer: Oh ja, am Anfang habe ich die Visuals teilweise gehasst. Mittlerweile kenne ich die Visuals aber so gut, dass das Zusammenspiel mit ihnen sehr gut funktioniert.

On Tour: worauf freust du dich, wenn es wieder Live-Konzerte gibt? Luxifer: Band und Crew wiederzusehen. Solar Lodge ist mehr als ein Label, es hat teilweise familiäre Züge, dadurch dass man eingespielt ist und sich schon so lange kennt und einiges miteinander durchgemacht hat.

Bitte erhelle uns: deine 5 Favs von Merciful Nuns Songs? Luxifer: Ich nehme mal 10, 5 reichen nicht.

Dystopia (leider viel zu selten Live gespielt)
Eternal Decay
Thelema
Exosphere/Black Body/Ultraviolett
Kvltan
Evolution
Genesis Revealed
The Maelstrom
Supernovae
Passing Bell

Final words: was möchtest du der Leserschaft des Solar Lodge Mags mitgeben? Luxifer: Unterstützt Bands und Veranstalter:innen! Geht zu den Konzerten, kauft die CDs, unterstützt die Menschen, die in den letzten 2 Jahren so stark zurückstecken mussten. Die Branche steht noch immer kurz vor dem Kollaps, ich habe Angst, das viele der kleineren Veranstalter:innen und Festivals die Segel streichen müssen.

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