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Artaud Seth

NEAR EARTH ORBIT’S NEOverse

“Extinction is the rule. Survival is the exception.” (Carl Sagan)

Diesem berühmten, auf den ersten Blick fatalistisch wirkenden Zitat von Carl Sagan (1934-1996), das sich in seinem posthum 2006 veröffentlichten Buch „The Varieties of Scientific Experience – A Personal View of the Search for God“ finden lässt, geht eine empirische wie simple Erklärung voraus. Der Blick in die Vergangenheit. Fast jede Spezies, die jemals existiert hat, ist ausgestorben. Ausgestattet mit dieser Information könnte man nun die Frage stellen: Was bedeutet das für uns?

Unter anderem solche Fragestellungen bilden das Konzept, dem sich das Apocalyptic-Post-Goth-Ambient Projekt NEAR EARTH ORBIT seit 2015 widmet. Bei ihren Veröffentlichungen handelt es sich um nichts weniger als den Soundtrack der Apokalypse in einer dystopischen Welt, die so nah scheint, dass wir mehr als nur die Wurzel und erste Triebe im Heute erkennen und Ursachen ihrer Entwicklungen schon lange in der Vergangenheit gefunden werden können. NEAR EARTH ORBIT beschäftigen sich mit dem Ende aller Existenz, seinem wissenschaftlichen wie philosophischen Beschreiben, dem aussichtslosen Mühen, dieses Schicksal abzuwenden, den Leugnern, dem Leiden, der Hoffnung. Dabei werden Stimmen aus der Wissenschaft, der Philosophie, der Kunst und Pop-Kultur, der Politik und der künstlichen Intelligenzen verarbeitet, die aus der Vergangenheit über die Gegenwart ihre langen Schatten auf die Zukunft werfen oder aus der Zukunft vor dem Hintergrund des Unabwendbaren diese spiegeln.

Katja Spanier

Die 42 minütige ARThouse Dokumentation versucht uns das komplexe NEOverse näher zu bringen.

This famous quote by Carl Sagan (1934-1996), which may appear fatalistic at first glance, is found in his posthumously published 2006 book „The Varieties of Scientific Experience – A Personal View of the Search for God.“ It is preceded by an empirical and simple explanation. A look into the past reveals that almost every species that has ever existed has gone extinct. Equipped with this information, one could now ask the question: What does that mean for us?

Among other questions, such inquiries form the concept that the Apocalyptic-Post-Goth-Ambient project NEAR EARTH ORBIT has been devoted to since 2015. Their releases are nothing less than the soundtrack of the apocalypse in a dystopian world that seems so close that we can recognize more than just the roots and first shoots in the present, and the causes of its developments can be found long in the past. NEAR EARTH ORBIT deals with the end of all existence, its scientific and philosophical description, the futile efforts to avert this fate, the deniers, the suffering, and the hope. They process voices from science, philosophy, art and pop culture, politics, and artificial intelligences, which cast their long shadows on the future from the past through the present or reflect from the future against the backdrop of the inevitable.

Katja Spanier

The 42-minute ARThouse documentary attempts to bring us closer to the complex NEOverse.

42Min mit Untertitel | 42min with subtitle

ALPHAVOX – Die erste Stimme Gottes

Ein neues gemeinsames Projekt: ALPHAVOX taucht aus den Archiven des Musiklabels SOLAR LODGE auf! Ins Leben gerufen von seinem Inhaber und kreativen Kopf: Artaud Seth (MERCIFUL NUNS, ehemals GARDEN OF DELIGHT) und umgesetzt von einer elitären Zusammensetzung von Label- und Gastmusikern. Geboren aus dem kollektiven Wunsch, das dynamische und individuelle Potenzial verschiedenster Künstler zu einem zusammenhängenden Projekt zusammenzuführen und inspiriert vom britischen Label 4AD, wurde der kreativen Ausdrucksfreiheit freien Lauf gelassen. Das Ergebnis ist ein Triumph kreativer Brillanz, der in einem einzigartigen, homogenen Opus voller dunkler Energie und subtiler Texte zum Ausdruck kommt. Die beteiligten Musiker und Sänger*innen sind: Din-Tah Aeon (AEON SABLE), Aeleth Kaven (LA SCALTRA), Ashley Dayour (WHISPERS IN THE SHADOW), John Wolf (YOUR LIFE ON HOLD) und Artaud Seth (MERCIFUL NUNS). Weitere Beitragende sind Mike York (ehemals GARDEN OF DELIGHT), Lars Kappeler (SWEET ERMENGARDE) und Rev Gonz (ehemals LOVE LIKE BLOOD). Lassen wir die Protagonisten selbst zu Wort kommen:

[ENGLISH BELOW]

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LA SCALTRA – Banshee oder Sirene?

Heute einmal etwas Besonderes… ich treffe mich mit den LA SCALTRA Witches Aeleth und Dae in meiner alten Heimat Düsseldorf. Tatsächlich war ich dort seit bald 10 Jahren nicht mehr. Interessant, wie vergänglich die Vergangenheit in den eigenen Erinnerungen sein kann. Und dass, obwohl ich hier prägende Erlebnisse hatte. Hier wurde ich musikalisch sozialisiert und später auch Teil einer recht lebendigen Underground Szene. Das ist allerdings schon einige Dekaden her und heute kaum mehr vorstellbar. Düsseldorf ist heute nicht mehr als ein hübsch aufpoliertes und sehr langweiliges Kaff am Rhein. Wo war nochmal der Treffpunkt? Aeleth hatte mir die Koordinaten auf mein Handy geschickt… irgendwo im Norden der Stadt: Aper Wald, „Witte Wiewerkes“, „Weise Frauen“, keltische Kultstätte. „Auf dem Alraunenpfad zum Felsenwald, wo die Erdgeister schlummern“, hat sie dazu geschrieben. Ich gehe raus aus der Stadt, tiefer in den Wald… der Weg führt auf eine Anhöhe und endet abrupt. In der Ferne erahnt man eine Lichtung, ich habe mein Ziel erreicht.

[english version below]

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MERCIFUL NUNS – H.A.T.E / ETHEREAL

Der Tod und die Ebene danach. Mit KVLTAN feierten die MERCIFUL NUNS Anfang des Jahres ihre Wiedergeburt, bei der SOLAR LODGE CONVENTION am 2 Juli waren sie neben SWEET ERMENGARDE, YOUR LIFE ON HOLD und LA SCALTRA live zu sehen. Kurz danach veröffentlichten Artaud Seth, Jawa und ihr neuer Gitarrist Jacques Moch die packende und zutiefst berührende Single H.A.T.E. mit dem dazugehörigen Videoclip zum Thema Tod: mal laut, mal leise, mal atmosphärisch, mal brachial und unerbittlich. Das Trio um Artaud Seth erfasst das Thema musikalisch in seiner ganzen Bandbreite. Besonders das eindringliche H.A.T.E. geht unter die Haut und hallt tagelang nach.

H.A.T.E. Having Agressions Towards Everyone: Kannst du das bitte erklären? Artaud: Ich könnte dir jetzt hier erzählen, dass es sich um eine ganz persönliche Geschichte handelt, was auch stimmt. Und dass, obwohl mir Niemand nahestehendes weggestorben ist und ich den Verlust eigentlich nicht erlebt habe. „Noch“, wäre hier die passende Ergänzung. Es ist eben „noch“ nicht passiert. Was wäre wenn? Und was würde ich dann fühlen? Oder Jemand fühlen? Was für ein Schmerz ist das? Ich empfand, dass neben aller Trauer auch sehr viel Wut auf Alles und Jeden, das Gefühl des ohnmächtigen Hasses und vielleicht sogar eine gewisse Schuld, dazu gehören. Dieses verstand ich nicht als Widerspruch. Der Song H.A.T.E. bringt diese Gefühlslage aus Trauer und Aggression zusammen.

Wie bist du zur Beschäftigung mit dem Thema „Tod“ gekommen? Und wie ist es dir gelungen, die Atmosphäre so gut einzufangen, die Gefühle so zu erfassen? Artaud: Das kann ich gar nicht wirklich erklären. Ich mache einfach was aus mir raus kommt und frage mich dann hinterher oft selbst, wie das jetzt zustande kam. Die SplitEP H.A.T.E. / ETHEREAL unterteilt sich in zwei Bereiche. Der eine Teil aus H.A.T.E. und TIL DEATH US TEARS APART beschreibt die greifbare, irdische Seite der Trauer: der Verlust eines geliebten Menschen und der daraus folgenden Trauerbewältigung. ETHEREAL und MOTHERVERSE hingegen haben einen Jenseitigen Ansatz und verfolgt den Weg des Verstorbenen über den Tod hinaus. Der Erzähler wechselt vom Lebenden zum Verstorbenen. Die Frage was eigentlich nach dem Tod mit einem selbst passiert stellen wir uns doch alle. Ewig verdrängen kann man das jedenfalls nicht. Irgendwann, früher oder später, steht die Frage im Raum. Der Mensch hat deshalb zur Erklärung und zum eigenen Seelenheil, Religionen erfunden. Er hat sich einen Platz geschaffen für sich selbst und seine Verstorbenen. Und auch ich habe mich oft gefragt, was „danach“ kommt. Und auch ich glaube daran, dass uns eine nächste Ebene erwartet. Nur, ein Zurück aus dieser Ebene gibt es nicht.

Was bedeutet der Tod für dich? Transition, Übergang? Artaud: Wir verlassen unser irdisches Dasein, den Körper und verbinden unseren Geist mit etwas, was wir erst dann erfahren werden. Angst habe ich davor nicht. Aber ich bin gerne hier auf Erden und das darf auch noch eine Weile so bleiben.

www.MercifulNuns.com

MERCIFUL NUNS – KVLTAN: the origin

„What if life did not originate on earth?“ – Mit dieser Frage eröffnet das 11. Album der MERCIFUL NUNS, das den ominösen Namen KVLTAN trägt. Artaud Seth, kreativer Kopf, Mentor und Visionär hinter der Band begleitet uns auf eine Reise an die Anfänge unserer menschlichen Zivilisation, an den Ursprung allen irdischen Seins. Warum existieren wir? Woher kamen wir? Was war oder könnte der „Missing Link“ zwischen einem einfachen, nativen Leben und den sich explosionsartigen entwickelten ersten Hochkulturen in Mesopotamien sein? Warum erzählen nahezu sämtliche späteren Weltreligionen von „Göttern, die aus dem Himmel“, dem Weltall, kamen, unabhängig voneinander entstanden und ohne jegliche Berührungspunkte der verschiedenen Kulturen? Und warum sind wir so fixiert darauf, dass intelligentes Leben hier auf der Erde seinen Anfang nahm? Was macht uns da so sicher? Um Antworten zu finden, muss man die richtigen Fragen stellen!

„Shaman elders speak of beings from the stars
from the marble towers they sing of lost Kvltan.“ Artaud Seth

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NEAR EARTH ORBIT

What if, one day, foreboding turns into reality? What if no “reboot manual” were available for such an event? What if some unknown technology were employed in the manipulation of mankind? What if as a result the very foundation of our existence, planet Earth would become gradually misanthropic and uninhabitable? And what if we knew the timeline for the extinction event of all existence… 16th March 2034.

The observer is subjected to imagery probably never before entertained in one’s inner vision and consequently exposed to such vehemence, making it impossible to elude its maelstrom. The philosophically inspired SCORE of NEAR EARTH ORBIT demands the listener’s full attention as it abandons the constraints of space and time, encouraging cogitation. Who created the universe and what exactly is humankind’s role in it? And what will happen in the last few years before the end of the world? The SCORE defines 5 realistic threats for the apocalypse:

• meteor impact and alien invasion
• nuclear war
• artificial intelligence
• global warming
• interstellar travelling

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PROPHETEN DES UNTERGANGS

Die Realität hat die Fiktion überholt. „M.A.S.S. Extinction“ erscheint inmitten der Corona-Pandemie und ist – wenn auch unfreiwillig – der apokalyptische Soundtrack zum Coronavirus und gleichermaßen ein visionärer Blick in die Zukunft, auf all die Katastrophen, die noch kommen werden. Gedankenspiele mit Endzeitszenarien, die Warnung vor den von Menschen gemachten Katastrophen wie der Erderwärmung und die Vorahnung kommenden Unheils ziehen sich durch das gesamte Werk von NEAR EARTH ORBIT. Dass allerdings gerade jetzt „M.A.S.S. Extinction“ erscheint, ist auf beängstigende Art prophetisch. Wir sprachen mit Artaud Seth darüber, wie es ist, wenn Befürchtungen plötzlich Realität werden.

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Ausnahmezustand Corona – ein Bericht der Solar Lodge Bands nach 100 Tagen

Die Auswirkungen des Corona Virus hat die Musikbranche hart getroffen. Konzerte und Festivals wurden abgesagt und eine Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht, düstere Zeiten für Kreative. Welche Auswirkungen hat das auf unsere Bands, haben wir uns gefragt. Wie gehen sie damit um? Welche Pläne gibt es dem entgegenzuwirken? Und setzt die freigewordene Zeit vielleicht sogar Energien frei, um an neuen Songs und Alben zu arbeiten? Jawa Seth fragt nach…

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NEAR EARTH ORBIT – Artificial Intelligence

Ein Interview von Karin Hook für Sonic Seducer

Künstlerische Intelligenz ist das zentrale Thema des neuen Albums von N.E.O.: In einer nicht allzu fernen Zukunft sind humanoide Roboter etwas Alltägliches. Aber beherrschen wir die Maschinen oder beherrschen die Maschinen uns? Sind uns die humanoiden Roboter gar längst schon überlegen? Mit „Artificial Intelligence“ schlagen N.E.O. ein weiteres Kapitel ihrer dystopischen Saga um eine von den Menschen selbstverschuldete Apokalypse auf. Ihre düstere, illustrative Musik zwischen Brachialgewalt und ergreifender Melancholie sowie eine mit ergänzenden Hinweisen ausgestattet Webseite bieten erneut Anregungen für philosophische Gedankenspiele und imaginäre Filme, lenken aber gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf durch und durch reale Bedrohungen im Hier und Jetzt. Die Menschheit steht am Abgrund: Wie wird es weitergehen?

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MERCIFUL NUNS – Black Halo

Ein Interview mit Jawa Seth von Karin Hoog

Mit der BLACK HALO EP hinterlassen uns MERCIFUL NUNS ein unerwartetes und willkommenes Abschiedsgeschenk. Wie es dazu kam und was es mit dem poetischen Videoclip zum Titeltrack auf sich hat, lassen wir uns von Jawa Seth, Bassistin der Band, erklären.

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